Karin Dobiasch: Erfolgreicher Abschluss der Hallensaison

In der Leichtathletik hat die Hallensaison inzwischen Fahrt aufgenommen und am 29./30.01. mit den Bayerischen Hallenmeisterschaften (BM) in der Werner-von-Linde-Halle ihren ersten Höhepunkt erlebt.

Karin startete bereits eine Woche davor in der Halle, um sich nach fünf Monaten Wettkampfpause wieder an die Rennatmosphäre, nun erstmalig in der U20, zu gewöhnen. Dabei stand die Grundschnelligkeit im Fokus, welche über 200m und 400m getestet wurde.

Bei der BM wartete dann der erste Härtetest. Über ihre Lieblingsdistanz 800m waren sehr starke Athletinnen am Start, die Titelverteidigerin sowie letztjährige Bronzemedaillengewinnerin bei der DM über 1500m Julia Rath sowie die ein Jahr ältere U20 1500m Bayerische Meisterin Lisa Lankes.

Erwartungsgemäß übernahm Rath zu Beginn des Rennens die Führung, Karin reihte sich direkt dahinter ein, Lankes folgte unmittelbar. Die drei Favoritinnen zeigten dem Rest des Feldes also gleich, das sie gewillt waren den Sieg nur unter sich auszufechten. Atypisch entwickelte sich ein Steigerungslauf über die vier 200m Hallenrunden. Jede Runde wurde schneller gelaufen als die vorherige, wobei Rath bis eingangs der vierten Runde die Führung behaupten konnte. Dann zog Lankes an, um die Spitze zu übernehmen. Karin konterte aber stark, ließ Lankes nicht vorbei, überholte Rath ebenfalls und ging ihrerseits in Führung. Mitte der Gegengeraden war es dann aber doch soweit, Lankes konnte sich in einem spannenden Überholvorgang an die Spitze setzen. Karin blieb knapp dahinter und sicherte sich mit einem Rückstand von 0,33 s Silber. Mit ihrer Zeit von 2:14,50 min reihte sich die Hechendorferin damit gleich mal auf Platz 10 der deutschen U20-Hallenbestenliste ein.

Am zweiten Wettkampftag stand die 4x400m mixed Staffel im Vordergrund. Gemeinsam mit Tobias Sonneck, Michelle Marnau und Clemens Weber kämpfte die LG Würm Staffel, in der „Erwachsenenklasse“, um den Titel. Fünf Staffeln waren gemeldet und auf zwei Zeitendläufe verteilt, d.h. die gelaufene Zeit entscheidet über die jeweilige Platzierung. Die LG Würm Staffel ging im ersten Lauf an den Start, musste folglich vorlegen. Startläufer Sonneck begann stark und konnte mit nur minimalem Abstand den Staffelstab an Marnau übergeben. Die kannte kein Halten, überholte gleich und baute die Führung stetig aus. Karin sowie der Schlussläufer Weber konnten den Abstand jeweils noch etwas vergrößern. Sehr starke 3:44,27 min standen am Ende auf der Uhr. Nun galt alle Aufmerksamkeit dem zweiten Lauf, in dem allerdings keine Staffel die Top-Zeit der LG Würm knacken konnte. Gold ging somit an die LG Würm Athletik.

Fotos: Clais Habermann

Höhepunkt und Abschluss der diesjährigen Wettkampfsaison in der Halle waren für Karin die Deutschen Jugend Meisterschaften in Sindelfingen. Die Läuferin aus Hechendorf hatte sich mit Ihrer Leistung bei den Bayerischen Hallenmeisterschaften für die teilnahmeberechtigten besten sechzehn Läuferinnen aus Deutschland für das 800 Meter Rennen qualifiziert. Dies darf schon als ein großer Erfolg gewertet werden. Zur Mittagszeit des ersten Wettkampftages standen die Vorläufe auf dem Plan. Aus zwei Vorläufen konnten sich die jeweils drei Laufschnellsten sowie zwei weitere Zeitschnellste für den Endlauf am darauffolgenden Tag qualifizieren. Karin stand im ersten Vorlauf am Start. Sie sollte nach dem Plan von Trainer Peter Rabenseifner keine Führungsarbeit leisten, sondern nur darauf achten, im Ziel unter den drei schnellsten Läuferinnen zu sein.

So hält sich Karin nach dem Start am Ende am Läuferfeldes auf, mit dem Ziel, die Kräfte klug einzuteilen. Ein gleichmäßiges hohes Tempo der führenden Läuferinnen sorgte für eine Lauf ohne Rangeleien. Zu Beginn der letzten von vier Runden arbeitet sich Karin bis auf Platz vier nach vorne und sprintete dann auf den letzten einhundert Metern auf Position drei. Die ersten drei Läuferinnen waren am Ende nur um sieben hundertstel Sekunden voneinander getrennt. Karin wird als Drittplatzierte gewertet und hat damit den Sprung in den Endlauf geschafft.

Bei genauerer Betrachtung der Laufzeit stellt sich dann auch noch heraus, dass Karin mit 2:12,92 Minuten eine neue persönliche Hallenbestleistung aufgestellt hat. Läuferin und Trainer sind sehr zufrieden und machen sich bereits Hoffnungen für ein weiteres gutes Resultat im Finale. 

Wer möchte kann sich das Halbfinale mit Karin auf youtube anschauen. Der Lauf beginnt auf dem Video bei ca. 2 Stunden 22 Minuten, hier der Link: https://www.youtube.com/watch?v=Vd669z6qasw

Im Finale sollte Karin die gleiche Taktik verfolgen wie im Vorlauf. Das tat sie dann auch und bildete nach dem Start das Schlusslicht des achtköpfigen Läuferfeldes. Über 350 Meter kann sie dem sehr hohen Tempo der Führungsgruppe folgen, dann musste sie jedoch abreißen lassen und kommt schließlich, nicht mehr alle Reserven herausfordernd, als Siebtplatzierte ins Ziel mit einer Zeit von 2:19,26 Minuten.

Karin war mit ihrer Leistung direkt nach dem Lauf sehr unzufrieden, wozu aber keineswegs berechtigter Anlass besteht. Die führenden Läuferinnen hatten am Ende Laufzeiten, die sechs Sekunden schneller waren als die – erst am Vortag aufgestellte – Bestleistung von Karin. Der siebte Platz auf einer Deutschen Meisterschaft mit Verbesserung der persönlichen Bestleistung im Vorlauf verlangt hohen Respekt und Zufriedenheit. Eine entsprechend angepasste Trainingsplanung wird bis zum Beginn der Saison im Freien Anfang Mai dafür sorgen, dass Karin dann auch in zwei Rennen innerhalb von vierundzwanzig Stunden die gleiche hohe Laufleistung erbringen kann.

Foto: Claus Habermann